Duschrinne flach, einfach eleganter

Etwa 100.000 Wohnungen werden pro Jahr in Deutschland neu errichtet. Mehr als 200.000 Wohnungen werden zeitgleich saniert. Ob nun Neubau oder Renovierung, die Gestaltung des Badezimmers ist immer ein zentrales Thema. Vor allem eines steht dabei im Vordergrund, das Badezimmer wird im Durchschnitt immer größer.

Die berüchtigten „Nasszellen“ in Häusern der Nachkriegszeit, noch inspiriert von „Etagenklos“ in Wohnblöcken der vorvergangenen Jahrhundertwende, sind glücklicherweise Auslaufmodelle. Heute muss ein Badezimmer hell, freundlich und groß genug sein, um sich darin wohl zu fühlen.

Dabei stellt sich die gute alte Badewanne als meist nicht mehr zeitgemäß dar und wird durch die praktische sowie hygienische Dusche ersetzt. Aber auch die Dusche unterliegt gewissermaßen einem evolutionären Wandel, weg von der höher gesetzten Duschwanne, in die eingestiegen werden muss, hin zu ebenerdigen Duschbereichen, die mit dem übrigen Badezimmerboden eine einheitliche Fläche bilden.

Genau hier kommt die Duschrinne flach zum Einsatz, denn das Wasser muss beim Duschen irgendwohin abfließen können, um nicht das Badezimmer und vielleicht noch mehr Räume der Wohnung zu überfluten.

Warum eine Duschrinne flach statt eines runden Dusch-Ablaufs?

Die Duschrinne flach ist fraglos ein gestalterisches Element, das bezüglich des Designs einer einstiegslosen Duschwanne, wie etwa einer Mineralguss Duschwanne, optisch besser passt als das herkömmliche Rundloch mit gestanzter Edelstahlabdeckung.

Die Duschrinne flach kommt aber auch der Montage von ebenerdigen Duschwannen entgegen, die oft als Fliesenähnliche Objekte verlegt werden und dabei verhindern kann, das in die Duschwanne ein Loch hineingeschnitten oder besser gebohrt werden muss. Eine Duschrinne flach kann beispielsweise den Fugenraum zwischen zwei Platten der Duschwanne einnehmen oder direkt an der Wand beziehungsweise unterhalb der Duschabtrennung installiert werden.

Der wichtigste Punkt bleibt aber, dass die Duschrinne flach einen weit geringeren Aufmerksamkeitscharakter besitzt als das Abflussloch, das sich mitunter sprudelnd und Strudel erzeugend bemerkbar macht.

Zugleich sind die Designlösungen für die Duschrinne flach weitaus vielfältiger und lassen sich besser in die Gesamtgestaltung der Dusche und des Badezimmers integrieren. Ein weiterer vorteilhafter Punkt kann darin bestehen, dass der notwendige Neigungswinkel der Duschwanne, damit das Duschwasser auch zur Duschrinne flach hin abläuft, einheitlich über die gesamte Breite der Duschwanne eingerichtet wird.

Das ist geometrisch und damit in der Fertigung wesentlich einfacher, als der Duschwanne zentrisch eine Neigung zu geben. Derartige vereinfachenden Merkmale machen sich deutlich in der Fertigung und damit im Preisgefüge bemerkbar.

 

Wie funktioniert eine Duschrinne flach?

Wer ein Badezimmer mit einer barrierefreien Dusche betritt, wird in der Dusche selbst meist nur ein längliches schmales rechteckiges Blech, oft passend eloxiert, verchromt oder pulverbeschichtet, das ebenerdig eingelassen ist, bemerken.

Erst auf den zweiten Blick ist dann ein Spalt über die Länge der flachen Duschrinne zu sehen, der maximal 8 mm breit ist. Diese Breite ist das von der Baunorm DIN EN 1253 vorgegebene höchste Spaltmaß des Ablaufs.

In diese Spalte und damit unter das Abdeckblech fließt das verbrauchte Duschwasser. Der oder die Ablaufspalten können aber auch in das Abdeckblech oder die Abdeckung integriert sein.

Das Duschwasser sammelt sich dort ähnlich wie Regenwasser in einer Dachtraufe in einer Rinne, die im Abflussrohr der Dusche mündet, das wiederum an die häusliche Entwässerungsanlage oder indirekt zuerst an einer Hebeanlage angeschlossen ist, etwa bei Badezimmern im Kellergeschoss des Hauses.

Es läuft also bei der Duschrinne flach zunächst über einen langen Spalt ab, wodurch altbekannte Phänomene wie Stauwasser mit darin schwimmenden Schmutzpartikeln über dem Abflussloch vermieden werden. Das gilt auch für die in Duschen häufigsten Problembringer, die Haare, die dem Menschen bei jedem Duschvorgang verlustig gehen.

 

Wichtiges Thema bei der Duschrinne flach, der Siphon oder der Geruchsstopper

Bei jeder Rohrleitungs-Installation, die direkt oder indirekt zur öffentlichen Kanalisation führt, besteht die Gefahr, dass sehr unangenehme Gerüche aufsteigen können. In der Regel verhindert eine zuerst senkrecht nach unten und dann wieder um 180 Grad gedrehte, nach oben verlaufenden Rohrführung, (Siphon) in deren unteren Rohrbiegung Wasser verbleibt, das Gerüche aus der Kanalisation aufsteigen können.

Ein Prinzip, das seit vielen Jahrzehnten bei Toiletten, Handwaschbecken und auch Duschwannen mit Einstiegshöhe funktioniert. Barrierefreie Duschen besitzen jedoch meist nicht genügend Platz für einen Siphon unterhalb der Duschwanne, weshalb dort andere Systeme als Geruchsstopper eingesetzt werden.

 

Eine Duschrinne flach ist ein System aus mehreren Bauteilen:

 

Abdeckung

Höhenverstellbare Rinne

Ablaufadapter

Geruchsstopper

 

Der Geruchsstopper wird üblicherweise entweder als flexible Membran ausgeführt oder als Schwimmkörper. Beide Systeme besitzen den Vorteil, dass sie beim Einbau in der Höhe nur wenig Platz benötigen.

Eine Membran in einer Duschrinne flach ist vorteilhaft, weil sie den geringsten Platzbedarf aufweist. Die Membran öffnet sich durch das Gewicht des ablaufenden Duschwassers und schließt sich danach wieder.

Ihr Nachteil ist, dass an ihr haftende Verschmutzungen schnell zur Undichtigkeit führen können, ebenso wie Materialermüdung eine Rolle spielen kann. Zwar sind die Membranen in den Systemen der Duschrinnen flach meist so verbaut, das sie einfach auszuwechseln sind, aber nicht immer steht auch das passende Ersatzteil zur Verfügung.

Das andere System bei einer Duschrinne flach, ein bei Wasserdurchlauf aufschwimmender Verschluss, der das Rohr danach wieder verschließt, benötigt etwas mehr Einbauhöhe, ist dafür aber wesentlich weniger von Verschmutzungen oder Materialermüdung betroffen und damit langlebiger.

Zudem kann ein solcher Geruchsstopper ausgebaut, gereinigt und wieder eingebaut werden, was bei der Membran meist nicht mehr möglich ist.

Die beste Möglichkeit zur Geruchsverhinderung auch bei einer Duschrinne flach, wenn der Platz vorhanden ist, stellt der klassische Siphon dar.

 

Einfach zu reinigen, die Duschrinne flach

Ob nun herkömmliche Duschwanne mit hohem Rand oder Badewanne, Mieter und Eigentümer von Wohnungen mit solchen Badezimmerinstallationen müssen in regelmäßigen oder unregelmäßigen Abständen ein eher unangenehmes Ritual vollziehen. Das Ablaufsieb über dem Ablaufloch abschrauben, um den darunter befindlichen Rohradapter mit dem Gegengewinde von den hängengebliebenen Resten (vor allem Haare) unzähliger Dusch- und Badevorgänge zu befreien, damit das Wasser wieder richtig ablaufen kann.

 

Bei einer Duschrinne flach ist das um einiges einfacher. Das Abdeckblech oder die Abdeckplatte der Duschrinne flach ist zwar sorgfältig in die Aufnahme der darunter liegenden Rinne eingepasst, aber in der Regel nicht verschraubt. Zum gründlichen Reinigen muss das Abdeckblech nur angehoben  und die Rinne mit warmem Wasser ausgespült werden. Etwas fester sitzende Verschmutzungen lassen sich mit einer herkömmlichen Bürste oder einem Reinigungsschwamm lösen.

 

Fazit zur Duschrinne flach

Sie ist eindeutig das bessere und vor allem das auch optisch viel schönere Ablaufsystem für barrierefreie Duschen.

Schreibe einen Kommentar