Wartung einer Hebeanlage

Obwohl moderne Hebeanlagen so konzipiert sind, dass ein störungsfreier Betrieb gewährleistet ist, sollte eine regelmäßige Wartung stattfinden, um die Funktionssicherheit zu prüfen.

Immerhin erfolgen in einer Hebeanlage gleichzeitig verschiedene mechanische und elektrische sowie hydrostatische und hydrodynamische Arbeitsgänge, die in Verbindung zueinanderstehen. Darum ist es von großer Bedeutung, dass alle Teile einer Hebeanlage jederzeit einwandfrei funktionieren.



Regelmäßige Wartung erspart teure Reparaturen

WartungIn den Abwässern, die in einer Hebeanlage transportiert werden, befinden sich unter anderem Fette, Öle und Haare sowie teilweise aggressive Stoffe, die sich an den mechanisch beweglichen Teilen festsetzen oder das Material angreifen können.

Während einer Wartung erfolgt nicht nur die Überprüfung der Anlage, sondern gleichzeitig die mechanische Reinigung der Teile, die sich im Sammelbehälter der Hebeanlage befinden oder in den Zuleitungen beziehungsweise in den Druckleitungen verbaut sind.

Die zur normalen Reinigung, während des laufenden Betriebs, verwendeten Mittel können nicht alle Verschmutzungen erfassen und entfernen.

Wartungsarbeiten an einer Hebeanlage dürfen grundsätzlich nur von entsprechend geschultem Fachpersonal durchgeführt werden. Dies ist notwendig, um die Gewährleistung durch den Hersteller oder die Vertriebsfirma nicht zu verlieren.

Aber auch um in einem Schadensfall, beispielsweise der Überflutung des Kellers bei einem Hochwasser, gegenüber dem Versicherer die Funktionalität der Hebeanlage beweisen zu können.

Darum werden alle Wartungsarbeiten von der jeweiligen Firma in einem Protokoll festgehalten und nach Abschluss der Arbeiten an den Anlagenbesitzer übergeben.

Die Zeitabstände, in denen eine Wartung erfolgen sollte, sind abhängig vom Nutzungsgrad der Hebeanlage. In der Regel haben sich folgende Intervalle bewährt:

 

  • Anlagen in gewerblichen Betrieben, alle 3 Monate
  • Anlagen in Mehrfamilienhäusern, alle 6 Monate
  • Anlagen in Einfamilienhäusern, alle 12 Monate

 

10 Punkte für die richtige Wartung

Während der Wartungsarbeiten werden die nachfolgend aufgeführten Punkte durchgegangen. Dabei ist der jeweilige Wartungsaufwand von der Art der Hebeanlage, dem Installationsstandort und natürlich der Größe der Hebeanlage abhängig.

 

  1. Zuerst erfolgt eine Prüfung aller Verbindungsstellen sowohl an der Hebeanlage und den Armaturen wie auch den Zuleitungen und der Druckleitung auf Dichtheit.
  2. Überprüfung der Befestigungen für die Druckleitung.
  3. Vorhandene Schieber werden auf Dichtigkeit und Leichtgängigkeit geprüft, eventuell nachgestellt und gefettet.
  4. Der Rückflussverhinderer wird geöffnet und gereinigt. Gleichzeitig erfolgt die Funktionsprüfung mit Kontrolle des Kugelsitzes oder der Klappe, je nach Bauweise.
  5. Die Fördereinrichtung (Pumpe und Schneidwerk, wenn vorhanden) wird gereinigt sowie die Funktionalität des Pumpenlagers und des Laufrades geprüft.
  6. Bei Pumpen mit eingebauter Ölkammer wird der Ölstand und der Verschmutzungsgrad des Öls kontrolliert und bei Bedarf nachgefüllt oder ausgewechselt. Dieser Punkt betrifft in der Regel nur gewerbliche Hebeanlagen.
  7. Die Innenreinigung des Sammelbehälters sowie die optische Kontrolle der Innenwände des Behälters auf Risse oder Versprödung.
  8. Eine visuelle Kontrolle der elektrischen Anlage, etwa auf lose Kabelverbindungen oder Korrosion.
  9. Abschluss der Wartungsarbeiten mit einer Durchlaufprüfung sowie eines Tests der Störmeldeeinrichtung, soweit vorhanden.
  10. Ausstellung des Protokolls und Übergabe mit Gegenzeichnung durch den Anlagenbesitzer.

 

Von den regelmäßig durchzuführenden Wartungsarbeiten abgesehen, sollte der Betreiber einmal monatlich die Anlage auf ihre Betriebsfähigkeit prüfen, indem ein Pumpvorgang ausgelöst wird. (Spültaste am WC drücken oder den Wasserhahn am Handwaschbecken für einen kurzen Zeitraum öffnen).

Bei einer täglich genutzten Hebeanlage erübrigt sich diese Prüfung.