Bevor das Thema Komplettdusche eingehender betrachtet wird, darf ein Blick darauf gestattet werden, warum über Jahrhunderte die Dusche in Bezug auf die Körperreinigung immer im Schatten der Badewanne oder früher des Badezubers stand.
Wenn alte Schriften und Bücher zum Thema Hygiene konsultiert werden, ist das Wort Dusche praktisch nicht vorhanden oder höchstens in Form eines natürlichen Wasserfalls. Tatsächlich taucht das Wort Dusche in der heutigen Begrifflichkeit erst im 19. Jahrhundert im Sprachgebrauch auf.
Es leitet sich zunächst über das italienische „doccione“ für Leitungsröhre und davon abgeleitet über das französische „douche“ für Wasserrinne ab. Es ist also ein noch sehr junges Wort, das zudem in der ersten Zeit nur in der medizinischen Fachsprache Verwendung fand.
Der Badezuber oder die Badewanne hingegen begleitet den Menschen schon seit Jahrtausenden. Die bisher älteste von Archäologen entdeckte Badewanne stammt von der Insel Zypern und ist gut 3000 Jahre alt.
Doch warum immer nur die Badewanne, warum nicht die viel unkompliziertere Dusche?
Die Lösung ist ganz einfach. Bis der Mensch technisch in der Lage war, heißes Wasser nicht nur zu produzieren, sondern auch in Leitungen zu transportieren und dazu noch die Temperatur regeln zu können, war nur kaltes Duschen möglich.
Selbst in den sonnigen Mittelmeerländern macht kaltes Duschen nur in den heißen Sommermonaten Spaß.
In der Badewanne hingegen konnte das Wasser exakt temperiert werden. Inzwischen sind die Probleme Wasserdruck und Temperaturregelung auf vielfältige Weise gelöst und 3000 Jahre Badewannengeschichte werden langsam aber sicher von der Dusche abgelöst. Es gibt aber auch Komplettduschen mit Badewanne, wenn dies gewünscht ist.
In diesem Rahmen nimmt die Komplettdusche eine eigene Stellung ein und zeichnet sich durch einige Vorteile aus, die nachfolgend nun ausführlich erläutert werden.
Was ist eine Komplettdusche, mit Eckeinstieg?
In der Regel setzt sich eine Dusche aus einer auf oder im Boden befindlichen Duschwanne, gefliesten Seitenwänden, einem zu öffnendem und schließenden Zugang, etwa einer Dusch-Falttüre oder einem Duschvorhang, sowie der Mischbatterie mit Schlauch und Duschkopf, die direkt auf die in der Wand befindlichen Heiß- und Kaltwasser-Zuleitungen montiert ist, zusammen.Das bedeutet einen erheblichen Aufwand in der Montage vor Ort.
Die Duschwanne muss befestigt und der Ablauf angebracht werden. Die Mischbatterie ist zu installieren, die Seitenwände müssen gefliest werden und meist auch noch der Rest des Badezimmers, denn nicht selten ersetzt die Dusche die Badewanne, weil sie einfach praktischer ist.
So ein Umbau, aber auch der Einbau einer Dusche kann schon viel Zeit in Anspruch nehmen und meist folgt eine Handwerkerrechnung, deren Endsumme große Ähnlichkeiten mit ausländischen Telefonnummern besitzt.
Die Komplettdusche bringt einfach alles mit und genau das macht sie so praktisch. In der Komplettdusche ist alles integriert, was benötigt wird. Duschwanne, Mischbatterie, Duschkopf mit Schlauch, Seitenwände und Einstieg. Somit wird auch gerade in diesem Zusammenhang nach einer Komplettdusche mit integrierter Hebeanlage gesucht.
Gerade der Einstieg oder Eingang ist ein häufig genutztes Merkmal zur Findung der passenden Komplettdusche, um diese im Badezimmer zu integrieren. Meist wird die Komplettdusche in eine Ecke gestellt oder auch in eine Nische.
Sehr selten ist Platz genug, um die Komplettdusche frei im Raum aufzustellen, obwohl einige Modelle der Komplettduschen ein Design besitzen, das soviel Aufmerksamkeit verdient. Üblicherweise definieren sich Komplettduschen über folgende Einstiegs- oder Eintrittsvarianten:
- Ganzflügelige Seitentüre
- Ganzflügelige Fronttüre
- Falt-Duschtüre
- Eckeinstieg mit Falttüre
- Eckeinstieg mit Schiebetüre
- Fronteinstieg mit Schiebetüre
- Eckeinstieg mit Flügeltüre
Natürlich gibt es auch bei der Komplettduschkabine verschiedene Varianten für bestimmte Situationen, doch dazu später mehr. Grundsätzlich lässt sich die Komplettdusche überall installieren, wo sich ein Abfluss und ein Wasseranschluss befinden. Der Raum muss folglich nicht unbedingt ein Badezimmer sein.
Die Komplettdusche für alle Gelegenheiten
Die Einsatzgebiete für Komplettduschen sind vielfältig. Im neu ausgebauten Dachgeschoss genauso wie in der Kellerwohnung in Verbindung mit einer Hebeanlage oder im Ferienhäuschen beziehungsweise in zuvor gewerblich genutztem Wohnraum.
Gerade im Zuge der Wohnraumknappheit in Ballungsgebieten zeigt sich die Komplettdusche als die schnellste Lösung zur Einrichtung eines Badezimmers. Solange es möglich ist, einen Abfluss für das Duschwasser zur Abwasserleitung herzustellen und eine Frischwasserleitung zu realisieren, muss der Raum für die Komplettdusche nicht unbedingt gefliest sein.
Die Komplettdusche ist bei der Nutzung rund herum geschlossen und damit ist der angrenzende Bereich vor Spritzwasser geschützt. Manchmal fehlt bei solchen Lösungen, der Umnutzung von Wohnraum zum Nassbereich, der Heißwasseranschluss, womit wieder das eher ungeliebte Kalt-Duschen angesagt wäre, gäbe es da nicht auch eine Lösung mit der Komplettdusche. Natürlich gibt es das Ganze auch als Runddusche.
Die Komplettdusche mit integriertem Boiler / Durchlauferhitzer
In dieser Form wird bei der Komplettdusche auch von einer Fertigdusche gesprochen. Die Komplettdusche besitzt einen hinter einer Blende oder unter der Duschwanne montierten Heißwasserboiler.
Es wird also nur ein Kaltwasseranschluss benötigt. Das Fassungsvermögen des Boilers ist je nach Hersteller unterschiedlich und beträgt etwa zwischen 10 und 20 Liter.
Normalerweise reicht dies für einen Duschvorgang aus. Wenn es jedoch länger dauert, kann es schon vorkommen, dass es auf einmal etwas kühler wird.
In diesem Fall kann es auch eine Komplettdusche mit integriertem Durchlauferhitzer sein, bei der das Kaltwasser fortlaufend elektrisch aufgeheizt wird.
Obwohl inzwischen die elektronische Regelung moderner Durchlauferhitzer dafür sorgt, dass der Stromverbrauch der Geräte merklich gesunken ist, können Durchlauferhitzer nach wie vor nicht gerade als Stromsparwunder bezeichnet werden, was einfach auch in der Natur der Sache liegt.
Je nach Jahreszeit liegt die Temperatur des kalten Leitungswassers bei etwa 10 bis 14 Grad. Dieses Wasser wird nun schlagartig auf etwa 35 bis 40 Grad erhitzt. Das braucht einfach viel Energie und das wird sich bei einer Komplettdusche mit integriertem Durchlauferhitzer in der monatlichen Stromrechnung beziehungsweise in der Jahresendabrechnung deutlich niederschlagen. Fest steht, dass eine Fertigdusche mit Boiler eine sehr praktische Sache ist.
Komplettdusche mit Pumpe
Sehr oft werden Komplettduschen mit Boiler zugleich auch mit einer eingebauten Pumpe angeboten. Da stellt sich natürlich die Frage, wozu diese Pumpe gut sein soll, denn der in Deutschland vorherrschende Druck in den Wasserleitungen liegt zwischen 3 – 4 bar und ist damit völlig ausreichend, um mehrere Meter Steighöhe zu überwinden.
Die Pumpe kann also nicht dazu dienen, das Wasser vom Boiler zum Duschkopf zu transportieren.
Des Rätsels Lösung liegt in der Entsorgung des Abwassers. Wie schon erwähnt, können Komplettduschen auch dort eingebaut werden, wo zuvor kein Badezimmer war, aber zumindest ein Abwasseranschluss vorhanden ist. Hier ist das Thema Kleinhebeanlage sicherlich auch spannend.
Dieser Abwasseranschluss muss nun nicht unbedingt ebenerdig im Boden eingelassen sein, womit aber auch die sogenannte Schwerkraftentwässerung des Duschwassers nicht funktioniert. Das verschmutzte Duschwasser muss also angehoben oder hoch gepumpt werden, um in den häuslichen Abwasseranschluss eingeleitet zu werden.
Genau dafür ist die Pumpe in der Komplettdusche da. Dies lässt sich am besten mit einem Beispiel verdeutlichen. In einem Raum ist zwar ein Handwaschbecken vorhanden, sonst aber keine weiteren sanitären Einrichtungen.
Gerade in älteren Immobilien ist dies keineswegs ungewöhnlich und früher war das in kleineren Hotels und Pensionen der Standard. Aber auch in Kellerräumen findet sich das Handwaschbecken oft als einzige Sanitärinstallation.
Um nun auch in diesen Räumlichkeiten eine Komplettdusche nutzen zu können, wird von der Dusche ein Schlauch zum Handwaschbecken gelegt und das Duschwasser dort hineingepumpt. Zugegeben, eine weit mehr praktische und kostengünstige als ästhetisch ansprechende Lösung.
In Kellerräumen, deren Abwasseranschluss unterhalb des häuslichen Anschlusses zur kommunalen Abwasserentsorgung liegt, genügt die in der Komplettdusche integrierte Pumpe jedoch nicht. Zum einen ist deren Leistung meist zu gering, um die benötigte Förderhöhe zu überwinden und zum anderen sind in solchen Fällen baurechtliche und abwassertechnische Normen einzuhalten.
Das bedeutet, dass zuerst eine Hebeanlage verbaut werden muss, also eine Pumpe mit entsprechender Leistung. Hier bieten sich sogenannte Schmutzwasserhebeanlagen nach DIN EN 12050-2 an. Hier geht es zu dem gesonderten Artikel Hebeanlage für die Dusche.
Die auf dem Markt angebotenen Fertigduschkabinen sind mit mehreren Anschlüssen ausgestattet, womit nicht nur das Abwasser aus der Komplettdusche, sondern auch weitere Verbraucher angeschlossen und abgeleitet werden können, etwa eine Waschmaschine und ein Handwaschbecken.
Passen Komplettduschen überall hinein?
Die Bequemlichkeit, eine Komplettdusche nur aufstellen und anschließen zu können, ist mit der Fertigung in Standardgrößen verbunden. Darunter sind Komplettduschen zu verstehen, die beispielsweise 80 x 80 x 210 cm groß sind oder auch 90 x 90 x 210 cm. Diese Größenordnung entspricht dem, was üblicherweise benötigt wird. Übrigens gibt es auf Pinterest zahlreiche schöne Bilder.
Soll die Dusche noch kleiner ausfallen, etwa 60 x 60 oder 50 x 50 cm, und müssen auch in der Höhe Abstriche vorgenommen werden, beispielsweise durch bestehende Dachschrägen, dann müssen die Bestandteile dafür einzeln erworben werden.
In Deutschland geht der Trend jedoch eher zu größeren Komplettduschen, wobei sich eine Breite von 90 cm allgemein etabliert hat. Noch im letzten Jahrhundert belief sich die Standardbreite auf 80 cm, aber die Menschen in Deutschland legen mit ihren Körpermaßen kontinuierlich zu und wer möchte sich beim Duschen schon wie eine Ölsardine fühlen.
Fertigdusche mit Pumpe bietet allen Komfort
War das Badezimmer einst bei Architekten ein eher stiefmütterlich behandelter Raum, so hat sich dies in Deutschland nicht gerade gewandelt, aber es wird ihm doch mehr Raum als früher zugesprochen. Die durchschnittliche Größe des Badezimmers ist von 6 auf 7,8 qm gewachsen.
Gleichzeitig hat sich die Einrichtung des Badezimmers verändert. Waschmaschinen etwa werden heute überwiegend in die Einbauküche integriert. Die Badewanne wird durch die Dusche ersetzt. Das alles schafft mehr Freiraum, um zum Beispiel mehr Komfort-Funktionen in das Badezimmer zu integrieren.
Dafür bieten sich Komplettduschen an, die die Grundfläche einer Badewanne einnehmen, etwa 170 x 90 cm, aber weit mehr als nur Baden oder Duschen ermöglichen.
So kann eine Komplettdusche über eine integrierte Dampfsauna, einen Whirlpool, Fußmassage, Musik, steuerbare LED-Leuchten für eine passende Stimmung, Infrarot-Wärmetherapie, Lüfter und natürlich einen variabel einstellbaren Duschkopf verfügen, der vom kräftigen Einzelstrahl bis zum tropischen Regenguss alles produziert, was das Duschen angenehm erscheinen lässt.
Natürlich lässt die Funktionsvielfalt auch die Größe der Komplettdusche anwachsen, denn die ganze Technik muss ja irgendwo untergebracht werden. Mit den zuvor beschriebenen Möglichkeiten besitzt die Komplettdusche die Maße 190 x 100 x 220 cm. (L x B x H).
Wer mit dem Gedanken spielt, eine derartige Wellness-Oase in das eigene Badezimmer zu stellen, sollte zuvor prüfen, ob das Platzangebot ausreichend ist. Unter Hinzurechnung der weiteren Einbauten, wie Handwaschbecken und Toilette, sowie dem gangbaren Weg zwischen Komplettdusche und der gegenüberliegenden Wand, der mit rund 60 cm veranschlagt wird, besteht ein Minimal-Bedarf von etwa 7 qm bis 11 qm, wobei es natürlich auf den vorhandenen Grundriss und das gewählte Modell ankommt.
Neben den Annehmlichkeiten, die die Komplettdusche in dieser Form bietet, zeigen sich die aktuell angebotenen Produkte auch preislich von ihrer angenehmen Seite. Komplettduschen mit Mehrfachfunktionen bewegen sich im Bereich von 800 bis 3000 Euro, allerdings ohne den Auf- und Einbau.
Komplettduschen selbst montieren?
Der größte Markt der Welt, das Internet, bietet eine Vielzahl von Komplettduschen an, die frei Haus in Einzelteilen geliefert werden.
In der Regel bestehen die separaten Pakete aus der Duschwanne, den Seitenwänden, der Duschtüre sowie der Mischbatterie mit Duschkopf, die dann zunächst zusammengesetzt werden müssen.
Je nach gewähltem Modell können noch weitere zu montierende Bestandteile hinzukommen. Zuvor muss natürlich der vorgesehene Standplatz der Komplettdusche vorbereitet werden, wobei die wichtigsten Punkte den Abfluss, den Kalt- und Warmwasseranschluss und bei elektrisch betriebenen Elementen den Stromanschluss betreffen.
Handwerklich völlig unbedarfte Personen sollten sich besser nach einer fachlich versierten Hilfe umsehen, sowohl bei der Montage der Komplettdusche wie auch dem Aufbau am vorgesehenen Platz. Die
Vorstellung, dass einfach mal schnell die alte Badewanne herausgerissen und die Komplettdusche an deren Stelle in ein paar Minuten aufgestellt, angeschlossen und einsatzbereit ist, hört sich zwar hübsch an, hat aber nichts mit der Realität zu tun.
Der Boden unter der alten Badewanne ist meist nur als Estrich ausgeführt. Wenn die alte Badewanneneinfassung gemauert war, müssen diese Mauerreste entfernt werden. Die alte Mischbatterie muss entfernt und der Anschluss für den Bodenabfluss auf die neue Komplettdusche eingestellt werden.
Auch wenn heute bei der Montage durch Stecksysteme vieles erleichtert wird, Wasser und Strom sind nach wie vor die anspruchsvollsten handwerklichen Bereiche. Gerade Komplettduschen mit elektrischen Anschlüssen verlangen entsprechende Fachkenntnis.
Selbst wenn es nur ein Steckerkabel ist, das zum Beispiel vom Boiler zur Steckdose führt und eigentlich nur eingesteckt werden müsste, so ist es notwendig, dass die gewählte Steckdose durch einen FI-Schutzschalter abgesichert ist.
Ebenso sollte zwischen dem Wasseranschluss der Komplettdusche und der Zuleitung ein Wasserstopp oder auch Aqua-Stopp installiert werden, um eventuelle Überschwemmungen durch defekte Leitungen zu vermeiden.
Mitunter sind diese Sicherheitseinrichtungen sogar im Lieferumfang der Komplettdusche enthalten, wobei der FI-Schutzschalter für elektrische Bauteile der Komplettdusche die höhere Priorität besitzt. Die Haus-Haftpflichtversicherung kann im Schadensfall bei einem im Badezimmer fehlenden FI-Schutz die Regulierung verweigern.
Gibt es barrierefreie Komplettduschen?
Im Zuge des demografischen Wandels unserer Gesellschaft ist das Wohnen im Alter ein immer wichtiger werdendes Thema. Dazu gehört auch das Badezimmer, wobei die Badewanne oft ein Hindernis in der Körperpflege darstellt.
Der relativ hohe Einstieg in die Wanne ist für ältere Menschen nicht selten eine nur mit Hilfe überwindbare Barriere.
Genau darum geht es im barrierefreien Badezimmer. Eine normale Dusche ist da schon wesentlich vorteilhafter, da eine Standard-Duschwanne etwa 10 bis 15 cm hoch ist, doch auch das kann noch zu viel sein.
Die beste Lösung stellt der schwellenfreie Zugang zur Dusche dar. Es gibt Komplettduschen, die diese Vorgabe annähernd erreichen. Dabei handelt es sich um Komplettduschen, deren Duschwannen einen Einstieg von nur 3 cm Höhe bieten. Dieses Minimum ist schlicht notwendig, damit die Duschwanne zum Abfluss hin das entsprechende Gefälle aufweist.
Natürlich ist dies nicht das einzige Kriterium für eine barrierefreie Komplettdusche. Der Boden der Duschwanne besitzt eine rutschsichere oder rutschhemmende Struktur. Es sind ausreichend Haltegriffe montiert und eine Sitzgelegenheit ist vorhanden.
An der Mischbatterie befinden sich sowohl eine Kopfbrause wie auch eine Handbrause, die das vollständige Abduschen im Sitzen ermöglicht.
Auch die Türbreite der Komplettdusche sollte so ausgelegt sein, das die eintretende Person sich nicht mit dem Oberkörper seitlich drehen muss.
Menschen im hohen Alter oder die durch eine Verletzung beziehungsweise Behinderung in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt sind, können durch eine (fast) barrierefreie Komplettdusche ihre Selbständigkeit bewahren.
Komplettdusche – welche Materialien?
Glas und Acryl sind die beiden vorherrschenden Materialien bei der Herstellung von Komplettduschen.
In der Regel wird die Duschwanne der Komplettdusche aus Sanitäracryl gefertigt. Dieser thermoplastische Kunststoff wird schon lange im Bereich der Sanitäreinrichtungen verwendet.
Er zeichnet sich durch hohe Schlag- und Stoßfestigkeit aus, lässt sich beliebig einfärben und ebenso beliebig formen.
Der Nachteil des Sanitäracryls gegenüber den Klassikern Stahl-Emaille, Guss und Keramik ist seine geringere Druckbelastbarkeit und Schalldämmung.
Darum ist es sehr wichtig, dass bei der Montage der Duschwanne eine stabile Unterfütterung und Befestigung stattfindet.
Mitunter ist bei der Lieferung der Komplettdusche eine vorgeformte und passgenaue Unterfütterung der Duschwanne dabei, jedoch nicht immer. Abhilfe schaffen hier passende Styroporklötze und eine Schicht Mineralwolle, wobei letztere dazu dient, Schallgeräusche zu verringern, die beim Duschen erzeugt werden.
Die Seitenwände und Türen
Sicherheitsglas der Normen EN 14449 sowie EN 12150 dienen überwiegend als die Materialien für die Seitenwände und die Türen von Komplettduschen. Interessanterweise werden Komplettduschen mit Türen und Seitenwänden aus Acryl- oder Plexiglas faktisch nicht angeboten, obwohl das Material wesentlich leichter und preiswerter als Sicherheitsglas ist. In diesem Zusammenhang ist auch sicherlich das Thema Duschfalttür spannend.
Zwar gibt es einzelne Seitenwände, Türen oder auch Badewannenaufsätze aus Acryl, nicht jedoch Komplettduschen. Sicher besitzen Komplettduschen mit Sicherheitsglas Vorteile wie etwa eine hohe Lebensdauer und eine relativ umweltfreundliche Fertigung, dafür sind sie gerade als Versandpakete enorm schwer.
Eine normale Komplettdusche bringt es auf gut 80 kg. Eine Acryl-Variante würde nicht einmal die Hälfte dieses Gewichts erzeugen und damit sowohl Transportkosten wie auch Treibstoffverbrauch und somit die CO2-Erzeugung verringern.
Fazit:
Natürlich ist die Komplettdusche mit Wänden und Türen aus Glas optisch ansprechender als eventuell klapperndes Acryl. Die Komplettdusche aus Glas besitzt eine Wertigkeit, die kein Kunststoff erzeugen kann.
Nicht nur beim Betrachten, sondern ebenso bei der Nutzung der Komplettdusche. Viele Komplettduschen zeichnen sich zudem durch ein zeitloses Design aus, weshalb eine Nutzungsdauer von 15 oder 20 Jahren durchaus vorstellbar ist.
Das wird durch die pflegeleichten und unverwüstlichen Oberflächen zusätzlich unterstützt. Letztlich kann die Komplettdusche bei einem Umzug aber auch mitgenommen werden. Alles in allem ist die Komplettdusche gegenüber der fest verbauten Dusche die bessere und auch günstigere Lösung.