Es ist eine dieser Einrichtungen für die Bequemlichkeit des Menschen, die erst wirklich wahrgenommen wird, wenn sie nicht funktioniert, der Spülkasten an der Toilette. Ein häufiger Grund für einen Defekt sind Kalkablagerungen, weshalb das Spülkasten entkalken nicht nur dann vorgenommen werden sollte, wenn das Malheur schon passiert ist.
Doch bevor es an das Spülkasten entkalken geht, kann etwas Grundlagenwissen nicht schaden, denn ein Spülkasten verkalkt nicht einfach so. Der Hauptgrund dafür findet sich im Härtegrad des örtlichen Wassers, der vor allem durch den Anteil an Kalk oder besser an Calciumkarbonat bestimmt wird.
∂Genau genommen sind es die drei Erdalkalimetalle Calcium, Magnesium und eben Calciumcarbonat, die zusammen die Kalkablagerungen im Spülkasten bilden, aber keineswegs nur dort.
Nun unterliegt Leitungswasser in Deutschland strengen Vorschriften bezüglich der Reinheit und kann es problemlos mit jedem in Flaschen abgefülltem Mineralwasser aufnehmen. Die im Erdreich vorhandenen Mineralien sind natürliche Bestandteile des Wassers und haben insofern nichts mit der Reinheit des Leitungswassers zu tun. Doch es gibt Unterschiede in der Zusammensetzung der Bestandteile, die im Leitungswasser enthalten sind.
Das ergibt sich aus dem Weg des Wassers, wenn es als Regen vom Himmel fällt, in das Erdreich eindringt und dann oft viele Jahre wandert, bis es als Quellwassers wieder an die Oberfläche gelangt. In seiner Zeit der Wanderschaft fließt es an unterschiedlichen Erd- und Gesteinsarten vorbei und nimmt so Mineralien auf.
Wie viel der oben genannten Mineralien ist von Region zu Region unterschiedlich. Schon ein paar Kilometer Abstand zwischen zwei Städten oder Dörfern können eine sehr verschiedene Zusammensetzung des Wassers ergeben. Gemessen wird dieser Anteil an Mineralien im Härtegrad mmol/l dH (Millimol pro Liter deutscher Härtegrad).
Der Zusatz „deutscher Härtegrad“ ergibt sich aus den international unterschiedlichen Maßeinheiten. Es gibt auch noch den englischen, französischen, russischen und amerikanischen Härtegrad sowie die übergeordnete Maßeinheit mval/l (Millival pro Liter).
Spülkasten entkalken, mal mehr, mal weniger notwendig
Wie unterschiedlich es sich mit der Wasserhärte in Deutschlands Regionen und damit mit dem Spülkasten entkalken verhält, zeigt sich anhand von ein paar Beispielen aus Großstädten verschiedener Bundesländer.
Berlin, die Hauptstadt, ist nicht nur für Politiker ein hartes Pflaster. Auch in Sachen Wasser zeigt sich die 4-Millionen-Stadt von der harten Seite. Mit 19,5 mmol/l dH besitzt es recht hartes Leitungswasser. Der Grund dafür liegt im märkischen Sand, auf dem die Stadt überwiegend gebaut ist. Der weiche und sandige Boden enthält sehr viel Calciumkarbonat.
In Nordrhein-Westfalen ist unter den Großstädten Köln fast der Spitzenreiter. Die Domstadt am Rhein wird nur von einer anderen, etwas kleineren Domstadt geschlagen, von Münster, das mit 15,5 mmol/l drei Härtegrade höher liegt als Köln.
Das nur wenige Kilometer von Köln entfernte Wuppertal hingegen besitzt mit 8,6 mmol/l jedoch nur einen mittleren Härtegrad und das ebenfalls in der Region befindliche Essen mit sogar nur 7,1 mmol/l recht weiches Wasser.
Richtig hart wird es zum Beispiel in Würzburg, dessen Wasserhärte zwischen 24,9 und 45,1 mmol/l schwankt. Hier wird das regelmäßige und vorbeugende Spülkasten entkalken fast schon zur Pflicht, wenn nicht größere Schäden entstehen sollen.
Spülkasten entkalken – vor 100 Jahren schon ein muss bei der Toilettenspülung
Kalkablagerungen im Spülkasten einer Toilette sind an sich kein Problem, solange sie sich auf die Innenwände und den Boden beschränken würden. Auf das Volumen des Spülkastens nimmt der nur hauchdünn abgelagerte Kalk keinen Einfluss.
Die gesamte Toilette müsste schon Jahrhunderte in Betrieb sein, natürlich ohne dabei den Toilettenkasten entkalken zu wollen, um eine nennenswerte Kalkschicht aufzubauen. Das lässt sich gut mit Tropfsteinhöhlen vergleichen. Die darin befindlichen Stalaktiten und Stalagmiten benötigten Jahrtausende zur Entstehung. Eine so hohe Lebensdauer wird eine moderne Toilette wohl nicht erreichen.
Die kritischen Punkte, an denen sich Kalk bemerkbar macht und wegen denen das Spülkasten entkalken eine Notwendigkeit darstellt, sind sowohl die mechanisch beweglichen Teile als auch die vorhandenen Dichtungen.
Die meisten Menschen kennen das Innenleben eines Spülkastens kaum. Es genügt ja auch zu wissen, dass im entscheidenden Moment ausreichend Wasser vorhanden ist, wenn der Hebel oder die Taste gedrückt werden.
Dabei ist es eine Erfindung, die für die moderne Gesellschaft tatsächlich eine große Bedeutung besitzt, denn mit der Wasserspülung wurde ein hygienischer Standard eingeführt, der die Ausbreitung von Infektionskrankheiten enorm einschränkte.
Auf die Idee, eine Toilette mit Spülkasten zu bauen, kam übrigens der englische Dichter Sir John Harrington und dies im Jahre 1596. Allerdings war die Erfindung ihrer Zeit weit voraus und die Mitbürger Harringtons konnten der Geschichte nichts abgewinnen.
Es sollte noch über 200 Jahre dauern, bis die erste Toilette mit Spülkasten installiert wurde, immerhin auch in England.
Zum Standard in Wohnhäusern wurde die Toilette mit Spülkasten tatsächlich erst zu Anfang des 20. Jahrhunderts und auch damals schon gehörte das Spülkasten entkalken zu den notwendigen Unterhaltsarbeiten.
Früher erfolgte das Spülkasten entkalken übrigens häufiger als heute, denn die damals zur Fertigung von Spülkästen und deren Innenleben verwendeten Materialien besaßen eine eher raue Oberfläche und boten so Kalk mehr Möglichkeiten, sich abzulagern.
Spülkasten reinigen – weil das Wasser dauernd fließt
Wer kennt das nicht? In der Toilette fließt das Wasser beständig in einem kleinen Rinnsal aus dem Spülkasten in die Schüssel und von dort in die Kanalisation. Sinnvoll ist es somit auch, dass man die WC Schüssel entkalkt. Es ist nicht statistisch erfasst, wie viel Wasser auf diese Weise allein in Deutschland unnötig verschwendet wird, doch es ist fraglos eine hohe Menge. Dies verdeutlicht eine kleine Überschlagsrechnung.
Es gibt 41,4 Millionen Privathaushalte in Deutschland, alle mit einem WC ausgestattet. Hinzu kommen Millionen öffentlicher und betrieblicher Toiletten. Vorsichtig geschätzt dürfte sich die Anzahl an Toiletten in Deutschland auf gut 50 Millionen belaufen.
Angenommen, nur ein Prozent dieser Toiletten verfügt über einen undichten Spülkasten, also 500.000, und es entweichen, wiederum vorsichtig geschätzt, aus jedem Spülkasten pro Stunde 5 Liter Frischwasser, dann sind das pro Tag zusammengenommen 60 Millionen Liter, die meist aufgrund dessen verschwinden, weil das regelmäßige Spülkasten entkalken unterlassen wurde. Das entspricht dem Volumen von 16 Schwimmbecken olympischen Ausmaßes (50 x 25 x 3 m).
Der Verursacher für diese gigantische Verschwendung unserer wichtigsten Ressource ist Kalk, der sich am Dichtring der Hebeglocke im Spülkasten absetzt. Dieser Kalkbesatz wächst kontinuierlich und er verändert sich.
Es ist meist nur ein winziger Spalt, vielleicht nur einem halben Millimeter breit, durch den nun das neu zufließende Frischwasser zum Befüllen des Spülkastens direkt wieder abfließt. Es fließt jedoch nicht so viel ab, dass die Funktionalität des WCs beeinträchtigt wäre.
Das ist mit ein Grund, warum die Wasserverschwendung durch das Spülkasten entkalken oft nicht gestoppt wird.
Es funktioniert ja und was macht das bisschen Wasser schon aus, das dabei verloren geht? Siehe die kleine Rechnung oben, die Masse macht es.
Spülkasten entkalken – besser früher als später
Wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist beziehungsweise Wasser beständig aus dem Spülkasten in die Toilettenschüssel nachfließt, dann ist vor dem Spülkasten entkalken zuerst die Behebung des Schadens angesagt, doch dazu später mehr.
Um den eigenen Spülkasten entkalken zu können, besteht die Notwendigkeit, diesen zu öffnen, wobei dieser Vorgang abhängig von der Art des Spülkastens ist, der sich in zwei Bauweisen unterteilen lässt und davon abhängig in weitere mechanische Unterscheidungsmerkmale, die sich vor allem auf den Hebel oder Taster des Spülkastens beziehen. Zu unterscheiden ist zunächst zwischen sichtbaren und nicht sichtbaren Spülkästen.
Bei den sichtbaren Spülkästen finden sich die Varianten:
- Tief hängender Spülkasten
- Aufsatzspülkasten
- Hoch hängender Spülkasten
- Spülkasten mit Aufsatzwaschbecken
Bei den nicht sichtbaren Spülkästen bestehen folgende Unterschiede:
- Vorwandspülkasten
- Hinterwand- oder Unterputzspülkasten gemauert
- Hinterwandspülkasten Trockenbau
Im Segment der sichtbaren Spülkästen ist der tief hängende Spülkasten die mit Abstand häufigste Variante. Dieser Spülkasten besteht separat zur Toilettenschüssel und ist mit dieser nur über das Wasserrohr verbunden. Etwas weniger häufig findet sich der Aufsatzspülkasten, der mit der Toilettenschüssel eine Einheit bildet.
Diese Variante ist beispielsweise in den USA häufiger anzutreffen. Der hoch hängende Spülkasten ist ein Relikt aus den Anfängen des Wasserklosetts und war früher notwendig, um einen ausreichenden Wasserdruck für die Spülung zu erzielen.
Moderne Toiletten benötigen diese Wassersäule nicht mehr. Trotzdem gibt es sie im Zeichen des Retrolooks zu kaufen. Das Thema Unterputz Spülkasten entkalken sieht somit anders aus.
Eine Idee aus Japan macht langsam auch in Europa Furore, der Spülkasten mit Aufsatzwaschbecken. In dieser Variante befindet sich ein kleines Handwaschbecken direkt auf dem Spülkasten. Wenn nach der Toilettennutzung die Hände gewaschen werden, fließt das Abwasser daraus direkt in den Spülkasten und wird so zweimal genutzt.
Bei den nicht sichtbaren Spülkästen zeigen sich nur der Drucktaster und eine Blende oberhalb der Toilettenschüssel. Beim Vorwandspülkasten ist der eigentliche Spülkasten verblendet, meist mit Gipskartonplatten.
Die Variante des Spülkastens hinter einer gemauerten Wand ist relativ selten, weil diese zusätzlich aufträgt, sie kann aber vorkommen, etwa bei der Sanierung alter mit Bruchstein gemauerter Häuser, die die Befestigung von Montageelementen nicht möglich machen. In Neubauten findet sich der Spülkasten meist hinter einer Trockenwand aus Gipskarton.
Das Öffnen, um den sichtbaren Spülkasten entkalken zu können
Ältere niederhängende Spülkästen besitzen an der Frontseite links oben den Hebel zum Auslösen der Spülung. Hier lässt sich der Deckel des Spülkastens ganz einfach abheben und nach dem Spülkasten entkalken wieder aufsetzen.
Modernere niederhängende Spülkästen haben den Hebel in den Deckel integriert. Um hier den Deckel abzuheben, um den Spülkasten entkalken zu können, muss die Verbindung des Hebels zur Hebeglocke gelöst werden.
Meist handelt es sich hierbei um eine einfache Klemmverbindung aus Kunststoff, die mit dem Deckel abgezogen wird. Allerdings erfordert es nach dem Spülkasten entkalken mitunter etwas Feingefühl, die Klemmverbindung beim Aufsetzen des Deckels wieder einrasten zu lassen.
Etwas kompliziert verhält es sich mit den Aufsatzspülkästen. Die besitzen meist einen in der Mitte des Deckels befindlichen Zughebel. Um hier die Verbindung zwischen Deckel und Spülkasten zu lösen, muss die um den Zughebel liegende Rosette abgeschraubt werden. Dazu ist jedoch in der Regel kein Werkzeug notwendig.
Das Öffnen, um einen nicht sichtbaren Spülkasten entkalken zu können
Um Zugang zu einem hinter einer Wand befindlichen Spülkasten zu erhalten, braucht es ein Werkzeug, einen Kreuzschlitzschraubendreher. Zunächst wird die sichtbare Blende zusammen mit dem oder den Tastern ein kleines Stück nach oben geschoben und abgenommen.
Dahinter findet sich die Verschraubung, um den Spülkasten zu öffnen. Wie bei den sichtbaren Spülkästen besteht hier eine Klemmverbindung zur Hebeglocke, nur eben horizontal ausgeführt.
Den Spülkasten entkalken, doch wie?
Der einfachste und sich schon lange bewährende Weg, den Spülkasten entkalken zu können, liegt in der Auflösung des Kalks. Da sich Kalk aus basischen Elementen zusammensetzt, ist das wirksamste Mittel etwas Saures.
Säuren reagieren mit Basen und neutralisieren diese. Für das Spülkasten entkalken gibt es eine ganze Reihe chemischer Mittel, die in Drogerien und Supermärkten erhältlich sind. Diese Spülkasten Entkalker kosten nur wenig Euro. Es gibt aber auch ganz einfache Hausmittel, die denselben Zweck erfüllen und oft die Umwelt weit weniger belasten.
Zunächst muss jedoch für das Spülkasten entkalken die Frischwasserzufuhr gestoppt werden.
Dafür befindet sich hinter der Toilettenschüssel knapp über dem Boden ein kleines Drehventil, das nach rechts gedreht wird, um dem Spülkasten wortwörtlich das Wasser abzudrehen.
Nun muss noch das im Spülkasten befindliche Wasser abgelassen werden. Einfach die Hebeglocke etwas anheben und schon rauscht das Wasser in die Toilette.
Nun kann das Entkalkungsmittel zum Spülkasten entkalken eingefüllt werden.
Zum Beispiel Essigessenz im Mischungsverhältnis 1:1.
Ein halber Liter Essigessenz auf einen halben Liter heißes Wasser. Während das Einfüllen des Entkalkungsmittels bei sichtbaren Spülkästen kein Problem ist, kann das bei den verkleideten Spülkästen etwas schwieriger werden.
Abhilfe kann da ein Trichter mit einem flexiblen Auslass schaffen, wie sie oft im Autozubehör zu finden sind.
Befindet sich das Mittel im Spülkasten, heißt es warten. Gut zwei Stunden sollten eingerechnet werden, in denen die Toilette nicht benutzt werden kann. Nach dieser Zeit wird alles wieder montiert, das Ventil geöffnet und das Mittel mit dem aufgelösten Kalk weggespült.
Wenn Wasserkasten entkalken nicht mehr hilft?
Ist die Verkalkung des Spülkastens bereits so stark fortgeschritten, das der Wechsel des Dichtungsringes an der Hebeglocke sowie eine mechanische Reinigung notwendig sind, bedarf es etwas handwerklichen Geschicks.
Dazu muss die Hebeglocke ausgebaut werden. Das ist jetzt keineswegs schwierig, allerdings sollte der neue Dichtungsring schon vorher besorgt werden. Ersatzteile für Spülkästen sind meist beim Hersteller oder Vertragshändler zu finden.
Mitunter sind es auch Standard-Dichtungsringe, die im Baumarkt vorrätig sind. Doch das regelmäßige Spülkasten entkalken enthebt dieser Arbeit.